- Bundesweite Preisdynamik bei Mieten und Kaufpreisen auf Vorjahre-Niveau
- Bundesweiter Wert von Eigentumswohnungen plus 9 Prozent, Einfamilienhäuser plus 7,6 Prozent
- Mecklenburg-Vorpommern: Mietendynamik folgt Bundestrend, Wohneigentum vergleichsweise noch erschwinglich
Schwerin, 6. Oktober 2021 Der deutsche Wohnungsmarkt ist derzeit von drei wesentlichen Trends gekennzeichnet. Erstens: Die Mietpreisdynamik lässt weiter nach. Das dritte Jahr in Folge fallen die Mietpreissteigerungen im Bundesdurchschnitt geringer aus als zum Vorjahr. Die Mietpreisdynamik liegt weiter im Rahmen der Inflationsrate, derzeit sogar darunter. Zweitens: Die Nachfrage nach Wohneigentum steigt. Die Wertzuwächse bei Eigentumswohnungen, Einfamilienhäusern und Reihenhäusern bewegen sich auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Drittens: Wohnimmobilien in Mecklenburg-Vorpommern bleiben trotz steigender Wertentwicklung der vergangenen Jahre für viele Käufer noch erschwinglich. Mieten bleiben stabil. Das sind die zentralen Ergebnisse aus dem IVD-Wohn-Preisspiegel 2021/2022 auf Basis von Daten aus 400 Städten aus dem ersten Halbjahr 2021.
Mietenentwicklung
Die Wohnungsmieten in Deutschland stiegen das dritte Jahr in Folge langsamer als zum jeweiligen Vorjahr. Für eine Wohnung mit mittlerem Wohnwert zahlen Mieter 2,7 Prozent im Bestand und 3,2 Prozent im Neubau mehr als im Vorjahreszeitraum (2,8 und 3,2 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt beträgt die Neuvertragsmiete pro Quadratmeter für Bestandswohnungen rund 8,55 Euro und rund 11,30 Euro für Neubauwohnungen.
In den Top-6-Städten (ohne Berlin) ist die Mietendynamik bei Bestandswohnungen zum wiederholten Male geringer ausgefallen als in allen anderen Städteklassen. So steigen die Preise für eine Mietwohnung mit mittlerem Wohnwert im Bestand um 2,1 Prozent. Im Neubau liegen die Top-6-Metropolen im deutschlandweiten Trend von 3,2 Prozent Steigerung. Im Durchschnitt beträgt der Mietpreis in den Top-6-Städten je Quadratmeter 12,10 Euro im Bestand und 14,30 Euro im Neubau.
Der Anstieg der Bestandsmieten (mittlerer Wohnwert) in Mecklenburg-Vorpommern bewegt sich mit einem Plus von 2,7 Prozent genau im Bundestrend und damit im Rahmen der Inflation. Die höchsten prozentualen Mietenanstiege verzeichnen Stralsund (plus 7,7 Prozent), Neubrandenburg (plus 4,5 Prozent) und Wismar (plus 3,3 Prozent). Kaum stiegen die Mieten hingegen in der Landeshauptstadt Schwerin (plus 0,7 Prozent). Im gesamten Bundesland liegt die durchschnittliche Quadratmetermiete mit knapp 7,60 Euro weiter unter dem Bundesdurchschnitt (8,55 Euro).
Kaufpreisentwicklung
Bundesweit profitieren Eigentümer weiter von Wertzuwächsen ihrer Eigentumswohnung, ihres Einfamilienhauses oder Reihenhauses. So ist eine Bestandswohnung mit mittlerem Wohnwert derzeit rund 9 Prozent mehr wert als im Vorjahr (2020: 7,5 Prozent). Der durchschnittliche Kaufpreis beträgt rund 2.550 Euro je Quadratmeter. In den Top-7-Städten fiel der Wertzuwachs mit 10 Prozent (2020: 8,8 Prozent) am stärksten aus. Die Preisdynamik bewegt sich damit aktuell auf dem Niveau der Jahre 2017, 2018 und 2019. Im ersten Corona-Jahr 2020 war eine leicht abflachende Dynamik zu verzeichnen.
Berlin bleibt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.200 Euro (Bestand, mittlerer Wohnwert) die günstigste der Top-7-Städte. Mit Abstand am teuersten ist weiterhin München mit 6.800 Euro pro Quadratmeter.
In Mecklenburg-Vorpommern gewinnen Eigentumswohnungen weiter an Wert. Dennoch bleibt der durchschnittliche Quadratmeterpreis mit 1.940 Euro vergleichsweise erschwinglich. Die höchsten Preise müssen mit 2.385 Euro pro Quadratmeter in Rostock gezahlt werden. Damit liegt die Stadt an der Ostsee aber immer noch knapp unter dem bundesweiten Durchschnitt (2.550 Euro). Bei den Städten mit den höchsten Quadratmeterpreisen folgen Schwerin (1.950 Euro) und mit einigem Abstand Neubrandenburg (1.500 Euro) sowie Stralsund und Wismar (jeweils 1.350 Euro).
Bei Einfamilienhäusern hat der durchschnittliche Wertzuwachs bundesweit im Vergleich zum Vorjahr leicht an Tempo verloren, auch in den Top-7-Städten. Im Bestand mit mittlerem Wohnwert stieg der Wertzuwachs um 7,6 Prozent (2020: 8,5 Prozent). In den Top-7-Städten liegt der Zuwachs eines Einfamilienhauses mit mittlerem Wohnwert bei durchschnittlich 7,6 Prozent, also niedriger als im Vorjahr (2020: 10,3 Prozent). Im bundesweiten Durchschnitt kostet ein Einfamilienhaus jetzt rund 450.000 Euro. Landesvergleich-Mecklenburg-Vorpommern: In Rostock ist ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 328.000 Euro am teuersten. Weitere ausgewählte Städte: Schwerin – 247.000 Euro, Neubrandenburg - 250.000 Euro, Wismar - 275.000 Euro, Bergen auf Rügen – 250.000 Euro, Stralsund – 185.000 Euro, Güstrow – 198.000 Euro.
Jürgen Michael Schick, Präsident des Immobilienverbandes Deutschland IVD: „In den vergangenen acht Monaten ist die Nachfrage nach Wohneigentum noch einmal deutlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle IVD-Umfrage. Dieser Trend spiegelt sich in den Preisdaten wider. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Wohneigentum auch weiterhin hoch bleibt. Vielen Menschen ist in der Corona-Krise bewusster geworden, wie wichtig die eigenen vier Wände sind – sei es als Wohnung, Reihenhaus oder Einfamilienhaus. Diesem Wunsch nach Wohneigentum sollte die neue Bundesregierung gerecht werden. Sie sollte eine möglichst breite Förderung für junge Familien auf die Beine stellen. Unter anderem sollte das erfolgreiche Baukindergeld fortgesetzt und erweitert, die Grunderwerbsteuer gesenkt, Freibeträge gewährt sowie KfW-Bürgschaftsprogramme aufgelegt werden.“
Anika Schönfeldt-Schulz, Vorsitzende des IVD Nord: „Trotz dynamischer Wertsteigerungen in den vergangenen Jahren bleibt Wohneigentum in Mecklenburg-Vorpommern für viele Menschen vergleichsweise noch erschwinglich. Neben den großen Städten Rostock und Schwerin holen auch viele kleinere Gemeinden bei der Wertentwicklung auf. Im Zuge der Pandemie verstärkt sich die Nachfrage nach Wohneigentum. Zudem bleibt der Inlandsurlaub beliebt, weswegen viele Ferienimmobilien entlang der Ostseeküste im Wert steigen. Die Mietpreisansteige bewegen sich derweil erfreulicherweise noch auf moderatem Niveau.“
Hinweise:
Der IVD Nord-Preisspiegel ist für einen Unkostenbeitrag von 35 Euro netto über www.ivd-nord.de oder die Geschäftsstelle erhältlich. Erläuterungen zum Wohnpreisspiegel und zur Methodik finden Sie unter folgendem Link: https://ivd.net/datenerlaeuterungen-zum-ivd-wohn-preisspiegel/
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